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Dr Beverley Minter – The scientist who helped shape Blue Steens’ purpose

Dr Beverley Minter – The scientist who helped shape Blue Steens’ purpose

Dr. Beverley Minter – Die Wissenschaftlerin, die half, Blue Steens Sinn zu geben

Ich bin Beverley das erste Mal begegnet, als wir beide bei einer Konferenz aushalfen, die von Doktoranden für zukünftige Forschungsstudenten an der Universität von Aberdeen organisiert wurde. – Die PhD Journey Conference, welche von Catherine MacDonald, einer Kommilitonin, geleitet wurde. Danach sind wir lose über LinkedIn in Kontakt geblieben, bis wir uns schließlich an einem netten Nachmittag im Sommer 2016 trafen. An diesem Tag hatten wir jenes verhängnisvolle Gespräch, welches mich dazu bewegte, den Sinn und Zweck von Blue Steens zu überdenken.

Lass uns mit Bev reden…

Bev, erzähle mir ein bisschen über deinen wissenschaftlichen Hintergrund.

I habe einen BSc in Angewandten Biowissenschaften und Chemie abgeschlossen, weil mich die Wechselwirkungen zwischen Biologie und Chemie schon immer interessiert hatten. Bemerkenswerterweise wurde mir gesagt, dass es ziemlich selten ist, einen Biologen mit triefgründigen chemischen Kenntnissen und Fähigkeiten zu finden.

Danach habe ich ein Postgraduate Diploma in Instrumentellen Analytischen Wissenschaften erhalten, welches das Durchführen von biochemischen Tests an verschiedenen biologischen Materialien und die Analyse von Zellfunktionen beinhaltete. Nach ein paar Monaten Freiwilligenarbeit am James Hutton Institut in Aberdeen, wo ich Bodenanalysen durchgeführt habe, und einer kurzen Weile im Marinelabor als Analytische Chemikerin, habe ich entschieden, dass ich in Krankenhäusern arbeiten möchte. Also habe ich einen akkreditierten MSc in Biomedizinischen Wissenschaften an der Kingston Universität abgelegt. Anschließend habe ich als Biomedizinische Wissenschaftlerin beim NHS Grampian in der Mikrobiologie-Abteilung des Krankenhauses und später für eine Privatfirma gearbeitet.

Mit der Zeit wollte ich mich weiterentwickeln und mehr mit Molekularbiologie zu tun haben. Also habe ich 2008 eine Doktorandenstelle in der Immunbiologie an der Universität von Aberdeen akzeptiert. Das Projekt hatte einen starken biochemischen und molekularen Fokus durch die Studie von inflammatorischen Zellantworten auf Antioxidantien. 

Seit meinem Abschluss 2014 habe ich in verschiedenen Positionen gearbeitet. I habe einen Konzeptnachweis zur Methodenentwicklung für ein NHS-Projekt an der Universität von Aberdeen durchgeführt. Dann bin ich der immunhämatologischen Forschungsgruppe beigetreten, um die Auswirkungen von reaktiven Sauerstoffspezies auf rote Blutzellen zu untersuchen. Ich bin seit 2014 an diesem Projekt beteiligt. In der Zwischenzeit habe ich auch ein halbes Jahr lang als stellvertretende Biomedizinische Wissenschaftlerin für den NHS in London gearbeitet.

Du scheinst in vielen Kurzzeitanstellungen zu arbeiten. Könntest du dir vorstellen, einen dauerhaften Lebensstil als selbständige biomedizinische Wissenschaftlerin zu schaffen?

Das wäre schwierig, zumindest mit den Systemen, die derzeit zur Verfügung stehen. Wie du schon sagst, habe ich dies ein paar Jahre lang getan und kenne Leute, die Kurzzeitanstellungen bevorzugen. Es wäre sicher interessant und würde deine Fähigkeiten aufrechterhalten. Es würde deinem Arbeitsleben auch eine gewisse Freiheit verleihen. Ich habe einige Wissenschaftler kennengelernt, die nur ungefähr 7 Monate arbeiten und sich den Rest des Jahres freinehmen!

Ich denke, dass es machbar wäre, wenn es genügend Arbeit in der Umgebung gäbe, so dass die Kosten für Reise und Unterkunft niedrig wären. Man braucht auch genug Geld, um andere Ausgaben zu decken, die Angestellte durch Firmenunterstützungen erhalten wie Rentenbeiträge oder Krankengeld. Letztendlich braucht man ein ständiges Einkommen zum Leben.

Als wir uns vor einigen Monaten trafen, warst du diejenige, die die Idee des selbständigen Wissenschaftlers hatte. Das ist ein wichtiger Grund, weswegen ich nach Möglichkeiten gesucht habe, einen Online-Marktplatz für wissenschaftliche Kurzzeitprojekte zu erschaffen. Woher stammte deine Idee?

Im Grunde vom freiwilligen Bereitstellen meines wissenschaftlichen Wissens und meiner Fähigkeiten. Mir wurden immer wieder Fragen in meinen Expertenbereichen von wissenschaftlichen Kollegen gestellt, und manchmal führte dies zu einem Projekt. Nachdem ich auf diese Weise in so einigen Projekten gearbeitet hatte, begann ich mich zu fragen, ob ich eine verlässliche Einnahmequelle daraus machen könnte, indem ich regelmäßige Kurzzeitanstellungen bekomme. Im Prinzip habe ich mir eine Art laborbasierte wissenschaftliche Beraterrolle im Gegensatz zu einer bürobasierten Beratung vorgestellt. Es hatte auch geholfen, dass mich meine Lebensgefährtin immer wieder gegängelt hatte, von Leuten für meine Mitwirkung Geld zu verlangen!

Denkst du, dass es schwierig wäre, sich an die verschiedenen Ansprüche von unterschiedlichen Projekten anzupassen?

Nein. In der Wissenschaft musst du eh anpassungsfähig sein. Besonders im Forschungsumfeld können sich die Ansprüche eines Projektes ständig ändern, und man muss sich daran anpassen. Ich habe mittlerweile einen solch breitgefächerten Hintergrund, dass ich in meinen Expertenbereichen quasi überall hingehen und alles machen kann. Natürlich ist es immer nötig, jemanden anzulernen oder in die spezifischen Voraussetzungen jedes neuen Projektes einzuführen, aber diese Phase ist in der Regel sehr kurz. Ein guter Wissenschaftler mit Jahren an Erfahrung sollte neue Dinge schnell auffassen.

Hast du irgendwelche Hinweise für Firmen aus der Perspektive eines Selbständigen wie man den Ablauf von Kurzzeitprojekten für beide Seiten glatt und effizient machen kann?

Ein absolutes Muss, um einen schnellen Start zu gewährleisten, ist, dass die Firma klare und akkurate Standardprozeduren oder Laborprotokolle besitzt. Nachdem ich diese gelesen habe, sollte ich in der Lage sein, ein paar Versuche durchzuführen, welche mit vorhandenen Daten verglichen werden.  Wenn das in Ordnung ist, kann ich unbeaufsichtigt arbeiten.

Firmen sollten auch sicherstellen, dass sie einen Selbständigen anstellen, der bereits die benötigten Fähigkeiten besitzt. Dies verkürzt die Einarbeitungszeit offensichtlich ungemein. Sie sollten auch sehr deutlich und ehrlich mit ihren Erwartungen sein. Es sollte zum Beispiel erwähnt werden, wenn eine Aufgabe sehr hektisch oder repetitiv ist, weil nicht jeder an solche Anforderungen gewöhnt ist. Ein Selbständiger, der noch nicht viele verschiedene Arbeitsumgebungen erfahren hat, könnte überrascht sein oder sich langsamer an ungewohnte Anforderungen anpassen.

Firmen müssen auch die Zeitanforderungen realistisch einschätzen. Wenn ein Projekt von mir nur verlangt, dass ich ganz viele Routinetests durchführe, dann wird die Einarbeitungsphase kurz sein. Wenn es aber Datenauswertung beinhaltet, hängt es wirklich von deren Komplexität und Neuheit ab, wie schnell es ein Selbständiger auffasst. Wenn eine Firma das beim ersten Mal richtig gemacht haben will, muss sie genügend Einarbeitungszeit einkalkulieren, um Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden.

Danke für diese Einblicke, Bev.


Gespräch und Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Christiane Wirrig